Berlin, 3. Juni 2019 – Am 3. Juni 2019 startet die zweite Projektwoche des Projekts StatusRad, dieses Mal an der Nelson-Mandela-Schule in Berlin-Wilmersdorf. Dieser Tag wurde 2018 als offizieller UN-Tag verabschiedet, um die gesellschaftlichen, ökonomischen und ökologischen Vorteile des Fahrradfahrens anzuerkennen. StatusRad wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) gefördert und von team red Deutschland durchgeführt, um Jugendlichen über die nachhaltigen Aspekte des Radfahrens hinaus das Fahrrad als ebenbürtiges Statussymbol zum eigenen Auto näherzubringen. 

Wie bereits bei der Pilotwoche in Kassel werden Jugendliche der 9. und 10. Klassen hinsichtlich ihres Mobilitätsverhaltens befragt. Ein Teil dieser Schüler*innen wird im Anschluss die Projektwoche unter der Leitfrage, ob das Fahrrad ein Statussymbol sein kann, durchführen. Eine Woche lang erarbeiten sie in theoretischen Unterrichtseinheiten, welche Vorteile das Radfahren hat, wie man beispielsweise mit Fahrrad-Apps oder -trainings den eigenen Komfort beim Radfahren steigern kann und wo das Thema politisch und gesellschaftlich verortet ist. Dirk von Schneidemesser vom Verein Changing Cities wird das Projekt „Volksentscheid Fahrrad Berlin“ vorstellen, das per Volksbegehren das 2018 verabschiedete Berliner Mobilitätsgesetz initiiert hat. „Es ist wichtig, den Jugendlichen zu zeigen, dass sie Einfluss auf die Gestaltung ihrer Umgebung und ihrer Mobilität haben“, so von Schneidemesser. „Das Fahrrad ist im städtischen Raum nicht nur effizienter, sondern auch ein Statement.“

Zentral für den Imagewandel des Fahrrads ist das praktische Testen von Rädern, besonders jener, die einen hohen Markenwert besitzen, also als cool gelten, oder spezielle Anforderungen unterstützen, wie z.B. Lastenräder oder E-Bikes (Pedelecs). Hierfür stellen Hersteller wie 8bar, Schindelhauer und Carmela Bikes ihre Räder kostenlos zur Verfügung. Damit und mit den eigenen Fahrrädern werden die Schüler*innen verschiedene Gruppentouren unternehmen – geplant ist der Besuch der Schindelhauer-Werkstatt sowie des Textilwerks, mit denen sie zum Thema Upcycling diskutieren werden. Unterstützt wird das Projekt außerdem durch Verbände wie dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem ADFC und dem BUND, die einen Einblick über berufliche Perspektiven rund ums Radfahren geben.

Die Schulen wurden nach den Kriterien städtisches/ländliches Umfeld, Topografie, ÖPNV-Anbindung und Migrationsanteil ausgewählt. Damit soll evaluiert werden, welche Parameter für einen Mobilitätswechsel erfüllt sein müssen. „Um Jugendlichen das Fahrrad als echte Alternative anzubieten, müssen wir wissen, was sie vom Radfahren abhält und was sie motiviert“, so Yvonne Hagenbach von StatusRad. „Bis zum Einstiegsalter für den Führerscheinerwerb ist die Fahrradnutzung in keiner Altersklasse so hoch wie bei den Unter-18-Jährigen.“[1]Welche Bedingungen müssen also erfüllt sein, dass das Fahrrad nicht nur in Ermangelung eines Führerscheins häufig genutzt wird?

2019 wird das Projekt noch einmal in Berlin-Lichtenberg durchgeführt, 2020 in Glückstadt und Berlin-Kreuzberg. Abschließend fließen die Ergebnisse in einen Leitfaden zur Durchführung von Fahrrad-Projektwochen für die Altersgruppe der 14- bis 16-Jährigen. Die Veröffentlichung durch team red Deutschland ist für April 2021 geplant.

Pressekontakt:

Yvonne Hagenbach, yvonne.hagenbach@team-red.net, 0160-99821900

Weiterführende Links:

Projektwebsite:http://www.statusrad.bike

team red Deutschland: http://www.team-red.net

Nelson-Mandela-Schule:https://www.nelson-mandela-schule.net

World Bicycle Day: https://www.un.org/en/events/bicycleday/

MiD 2017: http://www.mobilitaet-in-deutschland.de/pdf/MiD2017_Ergebnisbericht.pdf

Über den Nationalen Radverkehrsplan (NRVP): https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/bund/nationaler-radverkehrsplan-nrvp-2020

StatusRad im Fahrradportal: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/praxis/statusrad-fahrrad-als-statussymbol-bei


[1]Quelle: MiD, 2017